Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten

Presseinformationen

Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

29/2018: Eröffnung der neuen Dauerausstellung „KZ-Terror im Westen. Die Konzentrationslager Herzogenbusch (Vught), Mauthausen, Natzweiler (Struthof)“ in der Gedenkstätte Sachsenhausen

11. May 2018

no.: 29/2018

Am Dienstag, 22. Mai 2018, um 18:00 Uhr eröffnet die Gedenkstätte Sachsenhausen/Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten eine neue Dauerausstellung im historischen T-Gebäude der ehemaligen „Inspektion der Konzentrationslager“ (IKL), der Zentrale des KZ-Terrors, in Oranienburg. Dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

 

Die neue Ausstellung ergänzt die ständige Ausstellung „Die Zentrale des Terrors. Die Inspektion der Konzentrationslager 1934 – 1945“ von 2013 thematisch. Sie beschäftigt sich mit dem Einfluss der IKL auf die in Westeuropa gelegenen Konzentrationslager Herzogenbusch, Mauthausen und Natzweiler.
 

Die 1934 gegründete und seit 1938 in Oranienburg befindliche IKL verwaltete insgesamt 32 KZ-Hauptlager mit ihren mehr als 1.000 Außenlagern. Etwa 100 SS-Männer entschieden in dem heute noch  weitgehend original erhaltenen Gebäude am Heinrich-Grüber-Platz über Ernährung, Bekleidung und Unterbringung der Häftlinge, über Transporte in andere Lager und Todesmärsche, über Bestrafungen und Hinrichtungen, über Zwangsarbeit, medizinische Experimente und Massenmorde. Etwa 2 Mio. Menschen überlebten die KZ-Haft nicht. Allein 1 Mio. Juden sowie Sinti und Roma ermordete die SS in den Lagern Auschwitz und Majdanek.

 

Verbrechensorte, die sich nicht auf dem heutigen Territorium der Bundesrepublik befinden, sind in der deutschen Erinnerungslandschaft unterrepräsentiert. Um diesem Defizit entgegenzuwirken, wird die  Dauerausstellung im historischen Gebäude der IKL in Zukunft auch die Geschichte der 14 ehemaligen KZ-Hauptlager, deren Standorte sich heute im Ausland befinden, ausführlicher als bisher darstellen. Dabei handelt es sich um die Lager Auschwitz I-III, Majdanek, Debica, Stutthoff, Groß Rosen, Plaszów und Warschau in Polen, Kaunas Vaivara in Litauen, Riga in Lettland, Natzweiler in Frankreich, Herzogenbusch (Vught) in den Niederlanden und Mauthausen in Österreich.
 

Dazu äußerst sich der Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Prof. Dr. Günter Morsch: „Leider sind viele der ehemaligen Konzentrationslager heute nur noch wenigen bekannt. Die Ausstellung soll den Blick auf diejenigen Lager des von Oranienburg aus verwalteten KZ-Systems lenken,  deren Gedenkstätten heute außerhalb der Bundesrepublik Deutschland liegen. Ich danke vor allem den Kooperationspartnern in Frankreich, den Niederlanden und in Österreich, die mit uns bereitwillig zusammengearbeitet haben. Ebenso danke ich dem Brandenburgischen Finanzminister Christian Görke dafür, dass er der Stiftung weitere Räume für die Ergänzung unserer permanenten Ausstellung zur Geschichte der Zentrale des KZ-Terrors im historischen, original erhaltenen Dienstgebäude der KZ-Inspektion zur Verfügung gestellt hat.“

 

Die Ausstellung „KZ-Terror im Westen“ ist die Verwirklichung der ersten Phase diesesProjekts.Danach soll in einer zweiten Phase die Darstellung  der in Mittel- und Osteuropa gelegenen KZ-Hauptlager folgen.
 

 

Abbildung im Anhang: „Reichsführer SS“ Heinrich Himmler und KZ-Inspekteur Richard Glücks (3. V. r.) bei der Besichtigung des Konzentrationslagers Gusen, 1941/42, KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Sammlung Mariano Constante

 

 

Dienstag, 22. Mai 2018, 18:00 Uhr

„KZ-Terror im Westen. Die Konzentrationslager Herzogenbusch, Mauthausen, Natzweiler“
Ausstellungseröffnung mit Ansprachen von:
Prof. Dr. Günter Morsch, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
Christian Görke, Stellvertretender Ministerpräsident des Landes Brandenburg

Brigitte Faber-Schmidt, Geschäftsführerin Kulturland Brandenburg

 

Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
Heinrich-Grüber-Platz 3, 16515 Oranienburg

 

Die Ausstellung ist ab dem 23. Mai 2018 am Heinrich-Grüber-Platz in Oranienburg zu sehen (tägl. 8.30 bis 18.00 Uhr).

 

Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Centre européen du résistant déporté, der KZ-Gedenkstätte Mauthausen und dem Nationaal Monument Kamp Vught.

 

 

Gefördert durch Spenden der Gedenkstättenbesucher sowie aus Mitteln der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und Fördergeldern von „Kulturland Brandenburg“.

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