Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten

Presseinformationen

Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

50/24: Ausstellung über die NS-Verfolgung der Zeugen Jehovas in der Gedenkstätte Sachsenhausen

10. September 2024

Nr.: 50/2024

Anlässlich des 85. Jahrestages der Ermordung von August Dickmann im KZ Sachsenhausen laden die Gedenkstätte Sachsenhausen und die Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas am Sonntag, 15. September 2024, um 14.00 Uhr zur Eröffnung der Ausstellung „Standhaft trotz Verfolgung – Jehovas Zeugen unter dem NS-Regime“ in die Gedenkstätte ein. Die Schau des Geschichtsarchivs der Zeugen Jehovas erzählt auf 33 Text- und Bildtafeln die Verfolgungsgeschichte der seit 1933 verbotenen Religionsgemeinschaft in der Zeit des Nationalsozialismus.

Im KZ Sachsenhausen waren zwischen 1936 und 1945 rund 1000 Zeugen Jehovas inhaftiert. Sie bildeten eine eigene Haftgruppe und wurden von der SS mit einem lilafarbigen Winkel auf der Häftlingskleidung gekennzeichnet. Einer von ihnen war August Dickmann, der sich aufgrund seiner religiösen Überzeugung nach der Verbüßung einer einjährigen Haftstrafe seit Oktober 1937 im KZ Sachsenhausen befand. Als er kurz nach dem deutschen Überfall auf Polen eine Verpflichtungserklärung zum Eintritt in die Wehrmacht unterschreiben sollte, verweigerte er dies. Daraufhin wurde er am 15. September 1939 auf Befehl von SS-Chef Heinrich Himmler auf dem Appellplatz des KZ Sachsenhausen vor den Augen der angetretenen Mithäftlinge erschossen. Der 29-jährige August Dickmann gilt als erstes NS-Opfer, das den Kriegsdienst aus religiösen Gründen ablehnte und deswegen von den Nationalsozialisten ermordet wurde.

Bei der Ausstellungseröffnung wird nach der Begrüßung durch Enrico Heitzer (Gedenkstätte Sachsenhausen) und Carsten Loth (Zeugen Jehovas) ein Videointerview mit dem ehemaligen Häftling Erich Forst gezeigt. Es folgen eine Ansprache des Historikers Hans Hesse und ein Zeitzeugengespräch mit Hans-Joachim Rehwald, dessen Vater Josef Rehwald in den Konzentrationslagern Sachsenhausen, Wewelsburg in Ravensbrück inhaftiert war.

 

Sonntag, 15. September 2024, 14.00 Uhr
Ausstellungseröffnung „Standhaft trotz Verfolgung – Jehovas Zeugen unter dem NS-Regime“

Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
Straße der Nationen 22 | 16515 Oranienburg

Die Ausstellung kann bis zum 15. Dezember 2024 in der ehemaligen Häftlingswäscherei besichtigt werden.
Öffnungszeiten: täglich 8.30 bis 18.00 Uhr (ab 15. Oktober bis 16.30 Uhr)

 

Information: www.sachsenhausen-sbg.de

 

Verantwortlich:
Dr. Horst Seferens | Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
16515 Oranienburg | Heinrich-Grüber-Platz | T +49 3301 810920
seferens(at)stiftung-bg.de | www.stiftung-sbg.de


Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten wird durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

Zurück zur Übersicht