Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten

Presseinformationen

Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

43/2018 Gedenkstätte und Opferverband erinnern am 25. und 26. August an die Einrichtung des sowjetischen Speziallagers in Sachsenhausen vor 73 Jahren

17. August 2018

no.: 43/2018

In der Gedenkstätte Sachsenhausen wird am Sonntag, 26. August 2018, um 11.00 Uhr mit einer Gedenkveranstaltung an die Einrichtung des sowjetischen Speziallagers in Sachsenhausen vor 73 Jahren erinnert. Zu der Veranstaltung, die von der Gedenkstätte in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen 1945-50 e.V. durchgeführt wird, werden rund zehn ehemalige Häftlinge des Speziallagers und zahlreiche Angehörige erwartet.

 

Bei der Gedenkveranstaltung auf dem Friedhof am ehemaligen Kommandantenhof, wo mehr als 7.000 Opfer des Speziallagers in Massengräbern ruhen, werden zunächst Dr. Axel Drecoll, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Joachim Krüger, die Anwesenden begrüßen. Danach werden die brandenburgische Kulturstaatssekretärin Dr. Ulrike Gutheil, der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland, und Hubert Polus, ehemaliger Häftling des sowjetischen Speziallagers Nr. 7 / Nr.1, Ansprachen halten. Die Gedenkveranstaltung endet mit einer Andacht und einer Kranzniederlegung.

 

Bereits am Samstag, 25. August 2018, lädt die Gedenkstätte Sachsenhausen ab 14.00 Uhr zu einer öffentlichen Führung durch die aktuelle Werkstattausstellung „Sowjetisches Speziallager Nr. 7 / Nr. 1 in Sachsenhausen. Haftalltag und Erinnerung“ mit Dr. Enrico Heitzer (wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gedenkstätte Sachsenhausen) ein. Sie präsentiert Sammlungsobjekte aus Nachlässen ehemaliger Speziallagerhäftlinge, die in den letzten Jahren an die Gedenkstätte Sachsenhausen übergeben wurden. Anschließend kann das im Frühjahr eröffnete neue Depot besichtigt werden, wo die Leiterin der Sammlungen, Agnes Ohm, die Bestände zur Geschichte des sowjetischen Speziallagers erläutern wird.

 

Im Zuge der Verlegung des sowjetischen Speziallagers Nr. 7 von Weesow (bei Werneuchen) kamen am Abend des 16. August 1945 mehr als 5.000 von der Haft geschwächte Häftlinge nach einem Fußmarsch von rund 40 Kilometern in den Baracken des ehemaligen KZ Sachsenhausen an. Der Jahrestag der Ankunft der ersten Inhaftierten in Sachsenhausen wird von

 

 

 

 

 

 

 

den ehemaligen Häftlingen und ihren Angehörigen seit Anfang der 1990er Jahre als Gedenktag für die Opfer des Speziallagers begangen.

 

Insgesamt inhaftierte der sowjetische Geheimdienst NKWD bis zur Auflösung des Lagers im Frühjahr 1950 rund 60.000 Menschen im Speziallager Sachsenhausen, von denen 12.000 an Hunger und Krankheiten starben. Im Lager waren vorwiegend untere Funktionäre des NS-Regimes, aber auch Mitarbeiter aus Verwaltung, Polizei, Justiz und Wirtschaft sowie SS-Personal aus den Konzentrationslagern inhaftiert. Unter den Häftlingen befanden sich außerdem politisch Missliebige und willkürlich Verhaftete sowie von sowjetischen Militärtribunalen Verurteilte - Männer und Frauen, Alte und Junge, NS-Belastete und Unbelastete.

 

 

Samstag / Sonntag, 25. / 26. August 2018

73. Jahrestag der Verlegung des sowjetischen Speziallagers Nr. 7 nach Sachsenhausen

 

Das vollständige Programm entnehmen Sie bitte der beigefügten Einladung im PDF-Format.

 

Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

Straße der Nationen 22, 16515 Oranienburg

 

Die Gedenkveranstaltung wird durch die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur und die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert.

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