Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten

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Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

Ausstellung über Künstler im KZ Sachsenhausen und die Kunstsammlung der Gedenkstätte zu Gast im Museum für zeitgenössische Kunst in Krakau (MOCAK )

08. November 2019

Nach Stationen in der Gedenkstätte Sachsenhausen und in der Gedenkstätte Terezín ist die Sonderausstellung „Écraser l’infâme!“ („Zerstört die Infamie!“) über Künstler im KZ Sachsenhausen und die Kunstsammlung der Gedenkstätte noch bis zum 20. Januar 2020 im Museum für zeitgenössische Kunst in Krakau (MOCAK ) zu sehen. Im Mittelpunkt stehen 140 Gemälde, Grafiken und Zeichnungen von acht Künstlern aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich, der Tschechischen Republik und Polen, die im KZ Oranienburg oder im KZ Sachsenhausen inhaftiert waren.

„Bisher wurde die Kunst aus den Konzentrationslagern zumeist als historische Quelle betrachtet, so dass die Künstler nicht aus dem Schatten ihrer KZ-Haft heraustreten konnten“, so die Historikerin Agnes Ohm, Sammlungsleiterin der Gedenkstätte Sachsenhausen und eine der Kuratoren der Ausstellung, die an der heutigen Ausstellungseröffnung in Krakau teilnimmt. „Mit unserer Sonderausstellung versuchen wir, neue Wege zu beschreiten. Wir präsentieren die im Konzentrationslager entstandenen Zeichnungen und Gemälde auch als eigenständige Kunstwerke und beleuchten sie im Kontext des Gesamtwerks der Künstler“, so Ohm.

Die Ausstellung präsentiert Werke der Künstler Jan Budding, Peter Edel, Hans Grundig, Leo Haas, Vladimír Matêjka, Rudolf Carl Ripper, Viktor Siminski, und Karel Zahrádka. Im Lager entstandene Kunstwerke werden gemeinsam mit originalen Arbeiten aus der Zeit davor und danach gezeigt. Das Oeuvre der Künstler ist eingebettet in den biografischen Hintergrund, der durch eine computeranimierte geographisch-ortsgenaue Darstellung ihrer Lebensläufe veranschaulicht wird. Neben den Werken aus den Sammlungen der Gedenkstätte sind zahlreiche Leihgaben aus Museen und Privatbesitz zu sehen.

Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen, des Zentrums für verfolgte Künste Solingen, wo sie 2020 zu sehen sein wird, des Instituts für Neueste Geschichte und Historische Migrationsforschung an der Universität Osnabrück und von beier+wellach projekte (Berlin). Das Projekt wird von der Kulturstiftung des Bundes sowie vom Förderverein der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen e.V. gefördert.

Information:
www.sachsenhausen-sbg.de
www.mocak.pl

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