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Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

Für Demokratie und Toleranz: Stadt Oranienburg und Gedenkstätte Sachsenhausen schreiben Franz-Bobzien-Preis 2022 aus

02. November 2021

Mit der Auszeichnung würdigen die Stadt Oranienburg sowie die Gedenkstätte und das Museum Sachsenhausen Projekte in Brandenburg und Berlin, die in einem besonderen Maße zu Demokratie, Toleranz und Vielfalt beitragen. Besondere Beachtung erfahren zudem Projekte, bei denen es gelingt, die Aufarbeitung des Nationalsozialismus und seine Folgen in Deutschland mit der Gegenwart zu verknüpfen.

„In der Zeit des Nationalsozialismus war unsere Stadt ein Ort, von dem viele der schlimmsten Verbrechen ausgingen. Damals geriet Oranienburg an den Rand der Vernichtung. Es ist unsere Aufgabe, an diese Zeit zu erinnern und dazu beizutragen, dass sie sich nie wiederholt. Toleranz und Demokratie sind unsere Bollwerke dagegen, wir müssen und werden sie weiter stärken“, sagt Oranienburgs Bürgermeister Alexander Laesicke. „Der Franz-Bobzien-Preis würdigt Projekte und Menschen, die sich dafür einsetzen. Nur wenn unsere Gesellschaft wachsam ist und sich gegen das Aufkommen von Hass wehrt, kann unsere Demokratie friedlich und freiheitlich weiterbestehen.“

„Corona hat uns alle vor große Herausforderungen gestellt, auch die historisch-politische Bildungsarbeit, nicht zuletzt in den Gedenkstätten“, sagt Axel Drecoll, Leiter der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhaussen. „Digitale Formate mussten vielfach die unmittelbare Begegnung ersetzen. Die Pandemie hat zugleich in erschreckender Weise gezeigt, wie anfällig Teile unserer Gesellschaft für Populismus, Verschwörungstheorien und unakzeptable NS-Vergleiche sind. Historische Aufklärung und politische Bildung bleiben daher eine wichtige Aufgabe zur Stärkung unserer Demokratie. Wir freuen uns auf viele Bewerbungen für den Franz-Bobzien-Preis, die diese Aufgabe trotz Corona kreativ und innovativ umgesetzt haben.“

Das Preisgeld für das Gewinnerprojekt beträgt 3000 Euro. Die Zweit- und Drittplatzierten erhalten attraktive Sachpreise. Bewerbungsschluss ist der 30. November 2021.

Bewerben können sich Vereine, Schulen, sonstige Bildungseinrichtungen, Initiativen und Einzelpersonen aus Brandenburg oder Berlin. Die Wettbewerbsteilnehmer können sich als Projektträger direkt bewerben oder vorgeschlagen werden. Die genauen Bewerbungsmodalitäten können auf www.oranienburg.de/bobzienpreis nachgelesen werden.

Der Franz-Bobzien-Preis wird von der Stadt Oranienburg und der Gedenkstätte Sachsenhausen getragen und von zahlreichen Partnern unterstützt. Schirmherr ist der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Dr. Dietmar Woidke. Zudem stehen hinter dem Preis das Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit Brandenburg, die Berliner Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung, der Berliner Ratschlag für Demokratie, der Deutsche Gewerkschaftsbund Berlin-Brandenburg (DGB), der Zentralrat der Juden in Deutschland sowie der Tagesspiegel als Medienpartner.

Mit der Benennung des Preises nach Franz Bobzien soll dessen mutiger Einsatz unter äußerst gefährlichen Bedingungen gewürdigt werden: Der Lehrer und Politiker Franz Bobzien war ab 1938 aufgrund seines Widerstands gegen das NS-Regime im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Hier engagierte er sich unter schwierigsten Bedingungen vor allem für jugendliche Mitgefangene. Am 28. März 1941 kam er bei Bombenräumungsarbeiten in Berlin ums Leben.

 

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