Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
Informationsstele erinnert an das KZ Meissnershof
28. Oktober 2019
Unweit des historischen Standorts erinnert jetzt eine Informationsstele an das frühe KZ Meissnershof, das die Nauener SA-Standarte 224 im Frühjahr 1933 in einem leer stehenden Landgut einrichtete. Die Stele wurde am 21. Oktober vom Hennigsdorfer Bürgermeister Thomas Günther, der Veltener Bürgermeisterin Ines Hübner und Stiftungssprecher Horst Seferens enthüllt. Sie befindet sich an der Ecke Parkallee / Veltener Straße in der Nähe des Kanals zwischen Velten und Hennigsdorf im Forstbezirk Hohenschöpping.
Unter den mindestens 60 Häftlingen des KZ Meissnershof befanden sich vor allem bekannte Funktionäre der beiden Arbeiterparteien KPD und SPD sowie der Gewerkschaften aus dem Ost- und Westhavelland. Verhöre, schwere Misshandlungen und sinnlose Arbeiten bestimmten bei unzureichender Verpflegung und medizinischer Versorgung den Tagesablauf. Vermutlich mindestens vier Häftlinge starben durch Misshandlungen und Folter. Zu den Ermordeten gehörten der Stahlarbeiter und Gewerkschafter Richard Ungermann und der KPD-Funktionär Ernst Walter.
Ende Juni 1933 verfügte der Potsdamer Regierungspräsident die Schließung des Lagers. Die Nationalsozialisten verschleppten die Häftlinge in das nahe gelegene KZ Oranienburg. Trotzdem nutzte die SA den Meissnershof, der als „Fahrschule“ weitergeführt wurde, nach wie vor zur kurzfristigen Inhaftierung politischer Gegner.
Die Wanderausstellung "Terror in der Provinz Brandenburg" informiert über die unmittelbar nach der "Machtergreifung" bestehenden Konzentrationslager Oranienburg, Meissnershof, Sonnenburg, Alt-Daber, Börnicke, Havelberg, Perleberg, Senftenberg udn Brandenburg an der Havel. Die Ausstellung kann unentgeltlich bei der Stiftung Brandenburgischew Gedenkstätten ausgeliehen werden.
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