Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Zilli Schmidt mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
14. April 2021
Dieser Tage hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Überlebende der Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau und Ravensbrück Zilli Schmidt mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für ihr Engagement als Zeitzeugin geehrt.
Im Jahr 1924 im thüringischen Hinternah geboren, wurde die Sinteza Cilly Reichmann als Jugendliche in Frankreich verhaftet, wohin sie mit ihrer Familie geflohen war. Aus dem „Zigeunerlager“ Lety in Böhmen konnte sie fliehen, wurde aber kurz darauf wieder verhaftet und im März 1943 in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort wurden ihre Eltern, ihre Geschwister und ihre kleine Tochter ermordet. Cilly Reichmann wurde im August 1944 in das KZ Ravensbrück und von dort zur Zwangsarbeit in den Arado-Flugzeugwerken nach Wittenberg verlegt. Mit ihrer Cousine Tilla gelang es ihr von dort erneut zu fliehen.
Ihre Erinnerungen wurden 2020 veröffentlicht. Über ihre Motivation schreibt sie: „Unsere Menschen sollen nicht vergessen werden! […] Ich will, dass die Welt erfährt, was mit den Sinti passiert ist. Ich will, dass sie wissen, was da war in den Lagern, was sie mit den armen Kindern gemacht haben. Ich will, dass sie wissen, wie das ist, weiterzumachen, wenn man alles verloren hat, was einem lieb war.“
Zilli Schmidt: Gott hat mit mir etwas vorgehabt. Erinnerungen einer deutschen Sinteza. Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, hrsg. von Jana Mechelhoff-Herezi und Uwe Neumärker, Berlin 2020.
Die Kolleginnen und Kollegen der Gedenkstätte Ravensbrück gratulieren Zilli Schmidt zu dieser Auszeichnung.
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