Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden
Oratorium in Gedenken an Max Josef Metzger
16. November 2025 – 19:00 bis 21:00 Uhr
Am Sonntag, den 16. November um 19 Uhr, dem Vorabend des 1. Jahrestages seiner Seligsprechung, lädt die Katholische Gemeinde St. Joseph zu einem Chorkonzert zum Gedenken an Pfarrer Max Josef Metzger in die St. Joseph Kirche, Müllerstr. 161, 13353 Berlin ein.
Zur Aufführung kommt das Metzger-Oratorium, das der amerikanische Komponist Cormac Brian O’Duffy 2019 aus Gefängnisgedichten Metzgers schuf. Unter der Leitung von Karsten Drewing wird der Extra Chor Brandenburg gemeinsam mit den Gesangssolisten Sabine Hill und Matthias Eger sowie dem Instrumentalensemble der Kirchengemeinde Berlin-Blankenburg das Werk aufführen.
Das Oratorium war im letzten Jahr anlässlich des 80. Todestages Max Josef Metzgers und des 79. Jahrestag der Befreiung des Zuchthauses Brandenburg erstmals aufgeführt worden. Das Konzert hatte alle Zuhörenden sehr begeistert und sehr bewegt, sodass der Wunsch entstanden war, es auch dort noch einmal zu Gehör zu bringen, wo Metzger seine letzte Wirkungsstätte hatte – in der Katholischen Gemeinde St. Joseph in Berlin.
Der Eintritt ist frei. Um Spende wird gebeten.
Wer war Max Josef Metzger?
Max Josef Metzer wurde 1887 im badischen Schopfheim geboren und nach einem Studium der Theologie und Philosophie zum Priester geweiht. Im Ersten Weltkrieg war er als Divisionspfarrer eingesetzt. Die Erfahrungen im Krieg machten ihn zum radikalen Pazifisten. Um diese Überzeugung mit anderen zu teilen und sie weiterzuverbreiten, gründete er verschiedene pazifistische Organisationen, z.B. den Weltfriedensbund vom Weißen Kreuz. Er war auch ein Vorkämpfer der Ökumene. Auf seine Initiative hin gründet sich die Bruderschaft „Una Sancta“, die die Einheit der Christen zum Ziel hat und bis heute besteht. Die Nationalsozialisten, die 1933 an die Macht kamen, lehnte Metzger ab. Erstmals 1934 verhaftet, stand er fortan unter Überwachung der Gestapo. Ein Memorandum an den lutherischen Erzbischof Erling Eidem von Uppsala in Schweden, in dem er Ideen für künftige demokratische Strukturen Deutschlands niederlegte, wurde 1943 abgefangen. Die Gestapo verhaftet ihn aus dem Pfarrhaus der Gemeinde St. Joseph in Berlin-Wedding heraus. Ein Prozess gegen ihn vor dem Volksgerichtshof in Berlin endete mit dem Todesurteil wegen „Feindbegünstigung“ und „Hochverrat“. Am 17. April 1944 starb Max Josef Metzger in der Hinrichtungsstätte im Zuchthaus Brandenburg-Görden unter dem Fallbeil. Am 17. November 2024 wurde Metzger in seiner Heimatgemeinde Freiburg seliggesprochen.
Veranstaltungsort
St. Joseph Kirche
Müllerstr. 161
13353 Berlin
Kontakt
Ansprechpartner: Lisa Quaeschning
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