Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
Einladung: Veranstaltungen zum 90. Todestag von Erich Mühsam
11. Juni 2024
Eine umfangreiche Veranstaltungsreihe – inklusive Ausstellung und Fachtagung – erinnert an den Schriftsteller Erich Mühsam, dessen Ermordung durch die SS im KZ Oranienburg sich dieses Jahr zum 90. Mal jährt.
Ein Kreis von Menschen aus dem Kulturverein Alte Mosterei Eden e.V., dem Demokratieforum Oranienburg, dem Förderverein der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen e.V. sowie der Erich Mühsam-Gesellschaft hat sich zum Ziel gesetzt, an den 90. Todestag von Erich Mühsam mit einem Veranstaltungsreigen zu erinnern – das ausführliche Veranstaltungsprogramm finden Sie unter:
www.muehsam-in-oranienburg.info/Muehsam oder hier: Erich Mühsam Veranstaltungsreihe
Über Erich Mühsam
Am 6. April 1878 wurde Erich Mühsam in Berlin geboren und wuchs später in Lübeck auf. Das Gymnasium suspendierte ihn 1896 wegen „sozialdemokratischer Umtriebe“. Es folgte eine Ausbildung zum Apotheker, dem Beruf des Vaters. Um 1900 entfloh er dieser bürgerlichen Enge und zog nach Berlin. Dort arbeitete er als freier Schriftsteller. Er schrieb für Zeitschriften und tauchte immer tiefer in die anarchistische Bewegung ein. Es folgten Wanderjahre, die ihn u.a. zu der alternativen Gemeinschaft auf dem Monte Verita bei Ascona führten. Über die lebensreformerische Bewegung hatte er auch Kontakt mit der Siedlung Eden in Oranienburg. 1909 zog er nach München, wurde Teil der Schwabinger Boheme und gab die Zeitschrift „Kain“ heraus. Mühsam heiratete 1915 Kreszentia („Zenzl“) Elfinger. In der Münchner Räterepublik 1918/19 waren Gustav Landauer und er entscheidende Akteure. Von der Reaktion verhaftet setzte er sich in der Festungshaft kritisch mit den Revolutionsereignissen und dem Marxismus auseinander. Nach seiner Entlassung Ende 1924 versuchte er im Berlin der Weimarer Republik vergeblich, linke Kräfte für eine gesellschaftliche Revolution und gegen den aufkommenden Faschismus zu bündeln.
Als jüdischer Intellektueller und Anarchist wurde er im Februar 1933 eines der ersten Opfer der Nationalsozialisten.
Mühsam veröffentlichte zahlreiche Gedichtbände, Theaterstücke und politische Aufsätze.
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