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Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

15/2023: Zum 78. Jahrestag der Befreiung der Häftlinge des Konzentrationslagers Ravensbrück werden sechs Überlebende erwartet

14. April 2023

Nr.: 15/2023

Die Gedenkstätte Ravensbrück erinnert mit einem umfangreichen Programm an den 78. Jahrestag der Befreiung der Häftlinge des KZ Ravensbrück, das sich vom 20. bis zum 30. April, dem historische Datum der Befreiung des Frauen-Konzentrationslagers, erstreckt. Zu den Veranstaltungen werden sechs Überlebende des Konzentrationslagers Ravensbrücks aus sechs Nationen erwartet.

Bei der Gedenkveranstaltung am Sonntag,23. April 2023, um 10 Uhr werden Ministerpräsident Dietmar Woidke, Irina Scherbakowa, Gründungsmitglied der im vergangenen Jahr mit dem Friedensnobelpreis geehrten russischen Menschenrechtsorganisation Memorial International, und der dänische Überlebende Ib Katznelson zu den Anwesenden sprechen. Der 1941 in Kopenhagen geborene Katznelson wurde im Alter von zwei Jahren mit seiner Mutter Karen Katznelson nach Ravensbrück deportiert. Für seinen jahrzehntelangen unermüdlichen Einsatz als Zeitzeuge wurde er im Januar 2023 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Im Anschluss an die Ansprachen wird die polnische Überlebende Barbara Piotrowska ein im Lager entstandenes Gebet, das „Ravensbrücker Vaterunser“, sprechen. Die Gedenkveranstaltung endet mit einer Kranzniederlegung am Denkmal „Tragende“.

Am Nachmittag sowie am Samstag, 22. April, stehen zahlreich Projektvorstellungen, Führungen, Gedenkveranstaltungen sowie Buch- und Filmpräsentationen auf dem Programm. Am Samstag um 16.00 Uhr findet in der ehemaligen Textilfabrik eine Präsentation künstlerischer Arbeiten von Studierenden der Klasse „Zeichnung und Druckgraphik“ an der Muthesius Kunsthochschule Kiel statt. Die Anfang März in der Gedenkstätte entstandenen Entwürfe, Holzschnitte und Drucke setzen sich mit dem Leben von Gustav Fritz Herzberg, der 1942 als Rosa Winkel Häftling im Männerlager in Ravensbrück ermordet wurde, auseinander. Die Werkschau, die in Anwesenheit von Xenia Trost, der Großnichte von Gustav Fritz Herzberg stattfindet, ist Teil eines größeren Ausstellungsprojektes zu „Homosexuellen Männern im Lagerkomplex Ravensbrück,“ das ab Mitte Juni in der Gedenkstätte zu sehen sein wird.

Bereits am Donnerstag, 20. April 2023, wird um 19.00 Uhr in der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin die Graphic Novel „Aber ich lebe. Vier Kinder überleben den Holocaust“ in Anwesenheit der Autorin Barbara Yelin und der Ravensbrück-Überlebenden Emmie Arbel vorgestellt. Zum Abschluss findet am Sonntag, 30. April 2023, um 16.00 Uhr ein Internationales Forum der 2. und 3. Generation als Online-Veranstaltung statt, das dem Austausch von Angehörigen ehemaliger Häftlinge dient.

Hintergrund:
Zwischen 1939 und 1945 sind im KZ Ravensbrück 132.000 Frauen, 20.000 Männer und 1.000 weibliche Jugendliche des „Jugendschutzlagers Uckermark“ als Häftlinge registriert worden. Die Häftlinge stammten aus über 30 Nationen, unter ihnen befanden sich auch zahlreiche Juden sowie Sinti und Roma. Zehntausende wurden ermordet oder starben an Hunger, Krankheiten oder durch medizinische Experimente. Nach dem Bau einer Gaskammer Anfang 1945 wurden rund 6.000 Häftlinge von der SS vergast. Ende April 1945 trieb die SS Zehntausende Häftlinge auf Todesmärsche in Richtung Nordwesten. 3.000 im Hauptlager zurück gelassene Kranke wurden am 30. April 1945 durch die Rote Armee befreit.

Das vollständige Programm finden sie HIER.

Information: www.ravensbrueck-sbg.de 

 

Verantwortlich:
Dr. Horst Seferens | Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
16515 Oranienburg | Heinrich-Grüber-Platz | T +49 3301 810920 | F +49 3301 810926
seferens@stiftung-bg.de | www.stiftung-sbg.de


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