Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten

Presseinformationen

Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden

17/2018: Am 29. April eröffnet Bundesjustizministerin Katarina Barley die Dauerausstellung zur Geschichte der Strafanstalt Brandenburg-Görden

11. April 2018

Nr.: 17/2018

Die neue Dauerausstellung „Auf dem Görden. Die Strafanstalt Brandenburg im Nationalsozialismus (1933-1945) und in der DDR (1949-1990)“ wird am Sonntag, 29. April 2018, eröffnet. Bei der Eröffnungsveranstaltung, die im ehemaligen Kirchensaal im Verwaltungsgebäude der JVA Brandenburg stattfindet, werden Bundesjustizministerin Dr. Katarina Barley, die brandenburgische Kulturstaatssekretärin Dr. Ulrike Gutheil, Stiftungsdirektor Prof. Dr. Günter Morsch und der Oberbürgermeister der Stadt Brandenburg an der Havel, Steffen Scheller, sprechen. Gedenkstättenleiterin Dr. Sylvia de Pasquale wird in die Themen der Ausstellung einführen.

 

Zuvor findet am ehemaligen Hinrichtungsort, wo mehr als 2.000 Menschen aus ganz Europa von der NS-Justiz ermordet wurden, eine Gedenkveranstaltung zum 73. Jahrestag der Befreiung des Zuchthauses Brandenburg-Görden statt. Dabei wird Tomáš Laub, Sohn des in Brandenburg hingerichteten tschechischen Widerstandskämpfers Alois Laub (1896-1945), zu den Anwesenden sprechen. Nach der Ausstellungseröffnung stehen Zeitzeugengespräche mit Peter von Schlieben-Troschke, dessen Vater August von Schlieben-Troschke von 1936 bis 1945 in Brandenburg inhaftiert war, und Shanhai Drenger, Häftling in Brandenburg 1987, auf dem Programm. Die Veranstaltungen beginnen um 13.00 Uhr.

 

Für die Dauerausstellung und einen Seminarraum stehen im ehemaligen Direktorenhaus, das zum historischen Gefängniskomplex gehört, sowie einem neuen Anbau insgesamt 225 m² zur Verfügung. Mit Fotos, Dokumenten, dreidimensionalen Objekten, Häftlingsbiografien und zahlreichen Medienstationen erzählt die Ausstellung die Geschichte des Strafvollzuges von der Weimarer Republik bis in die Gegenwart, wobei die NS-Zeit und die Zeit der DDR im Zentrum stehen.

 

Nicht nur als Hinrichtungsstätte für NS-Gegner aus ganz Europa, sondern auch als exemplarischer Ort eines unmenschlichen und von rassistischen und sozialbiologischen Maßnahmen der Nationalsozialisten geprägten Strafvollzuges ist der Görden eine Gedenkstätte mit internationaler Ausstrahlung. Hinzu kommt, dass die Strafvollzugsanstalt zu den größten

 

 

 

 

 

 

 

Gefängnissen der DDR gehörte, wo neben NS-Belasteten und Kriminellen viele Gegner der SED-Diktatur als Gefangene der schwersten Haftkategorie inhaftiert waren.

 

Die Gesamtkosten für die Baumaßnahmen und die durch das Berliner Büro „Tatwerk“ gestaltete Ausstellung belaufen sich auf 1.100.000 Euro. Die brandenburgische Landesregierung und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien haben dafür Fördermittel von jeweils 550.000 Euro zur Verfügung gestellt.

 

Wegen begrenzter Platzkapazität und wegen der Sicherheitsbestimmungen der JVA ist eine Teilnahme an der Eröffnungsveranstaltung nur nach Einladung und vorheriger Anmeldung möglich. Zum Internationalen Museumstag am 13. Mai 2018 lädt die Gedenkstätte ab 10.00 Uhr alle Interessierten zu Führungen und Gesprächen mit den Ausstellungsmachern ein.

 

 

Dauerausstellung „Auf dem Görden. Die Strafanstalt Brandenburg im Nationalsozialismus (1933-1945) und in der DDR (1949-1990)“

Anton-Saefkow-Allee 38, 14472 Brandenburg an der Havel

Tel. 03381-7935 113

 

Öffnungszeiten ab 30. April:

Do - Fr 13.00 bis 17.00 Uhr

Sa - So 10.00 bis 17.00 Uhr

Am 1. Mai ist die Gedenkstätte von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

 

Führungen und Projektangebote für Schulklassen nach Vereinbarung

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