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19/2019: Die Gedenkstätten Ravensbrück und Sachsenhausen erinnern mit zahlreichen Veranstaltungen an die Befreiung der KZ-Häftlinge vor 74 Jahren

05. April 2019

Nr.: 19/2019

Im Gedenken an die Opfer des nationalsozialistischen Terrors erinnern die Gedenkstätten Ravensbrück und Sachsenhausen am Sonntag, 14. April 2019, an die Befreiung der KZ-Häftlinge vor 74 Jahren. An den Veranstaltungen werden zahlreiche internationale Gäste teilnehmen, unter ihn auch Überlebende der Lager.

Bei der Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte Ravensbrück, die um 10.00 Uhr beginnt, werden Ministerpräsident Dietmar Woidke, die Präsidentin des Internationalen Ravensbrück Komitees, Ambra Laurenzi, und die Bielefelder Literaturwissenschaftlerin Mona Körte zu den Anwesenden sprechen. Die Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte Sachsenhausen beginnt um 15.30 Uhr. Nach Grußworten des Präsidenten des Internationalen Sachsenhausen Komitees, Bernt Lund, und der brandenburgischen Kulturministerin Martina Münch wird der polnische Schriftsteller Stefan Chwin eine Ansprache halten. Chwin ist einer der renommiertesten Autoren und Intellektuellen Polens, der in Deutschland vor allem durch seinen Roman „Tod in Danzig“ (1997) bekannt geworden ist.

In der Gedenkstätte Ravensbrück findet in der Zeit vom 12. bis 14. April ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit Zeitzeugengesprächen, Führungen, Projektpräsentationen und einem internationalen Forum der zweiten und dritten Generation statt. Am 14. April um 14.00 Uhr wird Ausstellung „Rassendiagnose Zigeuner“ eröffnet, die den nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti und Roma und den langen Kampf der Überlebenden um Anerkennung thematisiert. Um 13.00 Uhr wird in Anwesenheit des Botschafters der Republik Italien, Luigi Mattiolo, eine Gedenktafel für die italienischen Opfer des KZ Ravensbrück enthüllt.

In der Gedenkstätte Sachsenhausen finden am 14. April um 11.00 Uhr ein Generationengespräch und ab 14.00 Uhr dezentrale Gedenkveranstaltungen verschiedener internationaler Komitees und anderer Verbände und Organisationen statt, die KZ-Opfer vertreten. Bereits am 13. April tagt das Präsidium des Internationalen Sachsenhausen Komitees in Oranienburg.

Am 15. April wird um 10.00 Uhr mit einer Gedenkveranstaltung am ehemaligen Außenlager „Klinkerwerk“ an die Opfer dieses „Todeslagers“ des KZ Sachsenhausen erinnert. Der brandenburgische Innenminister Karl-Heinz Schröter und der Botschafter der Tschechischen Republik, Tomáš Jan Podivínský, werden zu den Anwesenden sprechen.

Hintergrund: KZ Ravensbrück
Zwischen 1939 und 1945 sind im KZ Ravensbrück 132.000 Frauen, 20.000 Männer und 1.000 weibliche Jugendliche des „Jugendschutzlagers Uckermark“ als Häftlinge registriert worden. Die Häftlinge stammten aus über 40 Nationen, unter ihnen befanden sich auch zahlreiche Juden sowie Sinti und Roma. Zehntausende wurden ermordet oder starben an Hunger, Krankheiten oder durch medizinische Experimente. Nach dem Bau einer Gaskammer Ende 1944 wurden rund 6.000 Häftlinge von der SS vergast. Ende April 1945 trieb die SS Zehntausende Häftlinge auf Todesmärsche in Richtung Nordwesten. 3.000 zurück gelassene Kranke wurden am 30. April 1945 durch die Rote Armee befreit.

 

Hintergrund: KZ Sachsenhausen
Am 22./23. April 1945 erreichten sowjetische und polnische Soldaten das unmittelbar zuvor von der SS geräumte KZ Sachsenhausen, in dem zwischen 1936 und 1945 mehr als 200.000 Menschen aus vielen europäischen Ländern inhaftiert waren. Zehntausende von ihnen starben an den unmenschlichen Haftbedingungen oder wurden Opfer von Mordaktionen der SS. Die Befreier fanden im Lager rund 3.000 kranke Häftlinge vor. Mehr als 30.000 Häftlinge befanden sich zu diesem Zeitpunkt auf einem Todesmarsch weiterhin in der Gewalt der SS, die in dieser Schlussphase nochmals mit besonderer Brutalität Häftlinge ermordete.

Das vollständige Programm in der Gedenkstätte Ravensbrück finden Sie HIER.

Das vollständige Programm in der Gedenkstätte Sachsenhausen finden Sie HIER.

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