Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten

Presseinformationen

Gedenkstätte Opfer der Euthanasie-Morde

25/2023: Workshop-Teilnehmer für eine partizipative Ausstellung über den Künstler Paul Goesch gesucht

24. Mai 2023

Nr.: 25/2023

„Sein Leben besteht aus Kunst.“ Mit diesen Worten fasst eine Schülerin zusammen, was sie über den Künstler und Architekten Paul Goesch erfahren hat, der Opfer der nationalsozialistischen Euthanasie-Morde wurde. Sie ist eine von vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Workshops, bei denen Interessierte die Möglichkeit haben, in der Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde in Brandenburg an der Havel eine Ausstellung über Paul Goesch mitzugestalten. Im Juni findet an vier aufeinander folgenden Terminen ein offener Workshop statt, zu dem die Gedenkstätte gemeinsam mit dem Stadtmuseum in Brandenburg an der Havel und der Kinder- und Jugend-Kunstgalerie „Sonnensegel“ Interessierte herzlich einlädt.

Gedenkstättenleiterin Sylvia de Pasquale: „Die Besonderheit der Ausstellung liegt darin, dass wir beim Entstehungsprozess weitgehend partizipativ vorgehen wollen. In die Themenfindung und Gestaltung sollen möglichst viele Menschen einbezogen werden. Dazu finden bereits seit Dezember 2022 Workshops statt, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich einerseits mit dem Leben und Werk von Paul Goesch vertraut machen, sich andererseits aber auch künstlerisch mit ihm auseinandersetzen können. Im Juni findet ein weiterer Workshop statt, zu dem wir interessierte und engagierte Menschen aller Altersgruppen sehr herzlich einladen.“

Anja Grothe Leiterin des Stadtmuseums: „Ich freue mich, dass wir ein erstes großes Projekt gemeinsam mit der Gedenkstätte realisieren. Auch für unsere Arbeit ist ein partizipativer Ansatz sehr wichtig. Wir freuen uns, den bislang einer großen Öffentlichkeit unbekannten Künstler Paul Goesch bei uns im Stadtmuseum vorstellen zu können.“

Seit August 2022 entwickelt die Gedenkstätte mit ihren Projektpartnern eine partizipativ kuratierte Ausstellung über den Maler, Architekten und Psychiatrie-Patienten Paul Goesch (1885–1940), der als Visionär der Moderne gilt. Seine Werke sind Beispiele für den avantgardistischen Expressionismus der 1910er und 1920er Jahre. Paul Goesch war aber auch langjähriger Psychiatriepatient und wurde 1940 im Kontext der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Verbrechen in der Tötungsanstalt in Brandenburg an der Havel ermordet. Die Ausstellung wird im Juli 2024 im Stadtmuseum eröffnet. Erste Ergebnisse der Arbeit in den Workshops werden vom 17. bis 21. Oktober 2023 in der St. Johanniskirche zu sehen sein.

Der Workshop findet jeweils dienstags am 6., 13. und 20. Juni sowie am Mittwoch, 28. Juni, jeweils von 17.00 bis 19.00 Uhr in der Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde statt (Nicolaiplatz 30, 14770 Brandenburg an der Havel).

Anmeldung erbeten per Mail unter vogel@stiftung-bg.de oder telefonisch unter 03381-7935113.

Das Projekt wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert.

 

Information: www.brandenburg-euthanasie-sbg.de
 

 

Verantwortlich:
Dr. Horst Seferens | Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
16515 Oranienburg | Heinrich-Grüber-Platz | T +49 3301 810920 | F +49 3301 810926
seferens@stiftung-bg.de | www.stiftung-sbg.de


Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

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