Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten

Presseinformationen

Gedenkstätte Opfer der Euthanasie-Morde

44/2023: In Brandenburg an der Havel wird am 1. September an die Opfer der nationalsozialistischen Euthanasie-Morde erinnert

28. August 2023

Nr.: 44/2023

Am Freitag, 1. September 2023, um 10 Uhr laden die Stadt Brandenburg an der Havel und die Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde zu einer Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung für die Opfer der nationalsozialistischen Krankenmorde ein, die am ehemaligen Standort der Gasmordanstalt am Nicolaiplatz 28 stattfindet. Der „Gnadentod“-Erlass, mit dem Adolf Hitler die Tötung von angeblich „lebensunwertem Leben“ autorisierte, ist auf den 1. September 1939 datiert, den Tag des deutschen Überfalls auf Polen. Daraufhin töten die Nationalsozialisten zwischen Januar 1940 und August 1941 im Rahmen der „Aktion T4“ rund 70.000 Patientinnen und Patienten in sechs Gasmordanstalten im Deutschen Reich. In der Tötungsanstalt Brandenburg an der Havel am heutigen Nicolaiplatz wurden 1940 über 9000 Männer, Frauen und Kinder aus psychiatrischen Einrichtungen und Heil- und Pflegeanstalten ermordet.

Bei der Gedenkveranstaltung sprechen Walter Paaschen, Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Brandenburg an der Havel, und Sylvia de Pasquale, Leiterin der Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde. Anschließend wird Maarten Tomforde vom Bildungswerk Stanisław Hantz e.V. in Kassel über die Verbindungslinien zwischen der Tötungsanstalt in Brandenburg und dem Genozid an den europäischen Jüdinnen und Juden sprechen. Im Rahmen der sogenannten Aktion Reinhardt kamen Tötungstechnik und Personal aus den Euthanasie-Anstalten in den Vernichtungslagern Treblinka, Bełżec und Sobibór zum Einsatz, wo 1942/43 rund 1,8 Millionen Juden und 50.000 Roma von den Nationalsozialisten ermordet wurden.

 

Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde
Nicolaiplatz 28 | 14770 Brandenburg an der Havel

 

Information: www.brandenburg-euthanasie-sbg.de

 

Verantwortlich:
Dr. Horst Seferens | Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
16515 Oranienburg | Heinrich-Grüber-Platz | T +49 3301 810920 | F +49 3301 810926
seferens@stiftung-bg.de | www.stiftung-sbg.de


Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

 

 

 

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