Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten

Presseinformationen

Gedenkstätte Opfer der Euthanasie-Morde

48/24: Gedenkstättenstiftung weist Angriffe der AfD zurück

02. September 2024

Nr.: 48/2024

Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten weist die Darstellung der AfD über die gestrige Gedenkveranstaltung für die Opfer der Euthanasie-Morde in Brandenburg an der Havel sowie die bodenlosen Angriffe gegen die Gedenkstätte und ihre Leiterin auf das Schärfste zurück.

Stiftungsdirektor Axel Drecoll: „Zu unserem gesetzlichen Auftrag gehört es ganz wesentlich, in den Gedenkstätten ein würdiges Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus zu gewährleisten. Führende Funktionäre der AfD haben mit ihren Äußerungen meines Erachtens klar die Verbrechen der Nationalsozialisten verharmlost. Diese Auffassung vertreten insbesondere auch die Opfergruppen, die den Gedenkstätten der Stiftung eng verbunden sind. Daher hat die Leiterin der Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde mit meiner vollen Zustimmung Vertreterinnen und Vertreter der AfD gebeten, sich an der Kranzniederlegung nicht zu beteiligen. Letztendlich hat die Missachtung dieser Bitte durch die AfD-Vertreterin zu den Protesten anderer Veranstaltungsteilnehmer geführt. Es ist nicht nur absurd, eine Bitte meiner Kollegin als „Nazi-Methode“ zu bezeichnen und ihren sofortigen Rücktritt einzufordern. Eine solche Gleichsetzung zu einem solchen Anlass ist zudem eine Verharmlosung der NS-Verbrechen durch die AfD, die mehr als deutlich zeigt, wie berechtigt die Bitte von Frau de Pasquale tatsächlich war.“

Gestern hatten mehr als 100 Menschen anlässlich des Jahrestages der Unterzeichnung des sogenannten Gnadentod-Erlasses durch Adolf Hitler mit einer Gedenkveranstaltung der mehr als 9000 Menschen aus Heil- und Pflegeanstalten gedacht, die 1940 in der Euthanasie-Tötungsanstalt in Brandenburg an der Havel ermordet worden sind. Der Aufforderung von Gedenkstättenleiterin Sylvia de Pasquale, sich nicht an der Kranzniederlegung zu beteiligen, war die AfD nicht nachgekommen, was den Protest anderer Veranstaltungsteilnehmer hervorrief. Der AfD-Kranz wurde später von unbekannter Hand entfernt.

 

Information: www.stiftung-sbg.de

 

Verantwortlich:
Dr. Horst Seferens | Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
16515 Oranienburg | Heinrich-Grüber-Platz | T +49 3301 810920
seferens(at)stiftung-bg.de | www.stiftung-sbg.de


Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten wird durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

Zurück zur Übersicht