Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten

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Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

56/24: Einweihung eines Denkmals für die als „Berufsverbrecher“ stigmatisierten Häftlinge des KZ Sachsenhausen

26. September 2024

Nr.: 56/2024

In der Gedenkstätte Sachsenhausen wird am Sonntag, 29. September 2024, um 14.00 Uhr ein Denkmal für die als „Kriminelle“ oder „Berufsverbrecher“ klassifizierten Häftlinge des KZ Sachsenhausen eingeweiht. Das Denkmal für die Männer mit dem „grünen Winkel“ besteht aus einer knapp zwei Meter hohen schlanken Stele aus dunklem Stahl mit einem grünen Dreieck im oberen Bereich. Es wurde vom Verband für das Erinnern an die verleugneten Opfer des Nationalsozialismus errichtet und ergänzt die 2023 enthüllte Stele für die als „Asoziale“ stigmatisierten Häftlinge.

Nach der Begrüßung und thematischen Einführung durch die stellvertretende Gedenkstättenleiterin Astrid Ley werden Tahera Ameer (Vorstand Amadeu Antonio Stiftung), Anne Helm (Fraktionsvorsitzende Die Linke im Abgeordnetenhaus von Berlin), Marie-Luise Conen (Diplompädagogin und -psychologin) und Frank Nonnenmacher (Erster Vorsitzender des Verbandes für das Erinnern an die verleugneten Opfer des Nationalsozialismus e. V. und Neffe eines Sachsenhausen-Überlebenden) zu den Anwesenden sprechen. Der Chor BUNT gestrickt und die Geigerin Sorcha Thompson sorgen für die musikalische Umrahmung.

Zehntausende meist wegen geringfügiger Delikte mehrfach vorbestrafte Personen wurden zwischen 1933 und 1945 von den Nationalsozialisten zur „Vorbeugehaft“ in Konzentrationslager eingewiesen. Allein für das KZ Sachsenhausen sind etwa 9.200 Häftlinge dieser Gruppe nachweisbar. Fast 80 Jahre lang kamen die Häftlinge mit dem „grünen Winkel“ in der Erinnerungskultur nicht vor, nur sehr wenige Überlebende sprachen daher nach 1945 öffentlich über ihre Verfolgungsgeschichte. Erst 2020 erkannte die Bundesregierung sie als NS-Verfolgte an.

 

Sonntag, 29. September 2024, 14.00 Uhr
Einweihung eines Denkmals für die als „Berufsverbrecher“ stigmatisierten Häftlinge des KZ Sachsenhausen

Ort: Foyer im Neuen Museum

Das Gedenkzeichen wurde von der Amadeu Antonio Stiftung gefördert.

 

Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
Straße der Nationen 22 | 16515 Oranienburg

 

Information: www.sachsenhausen-sbg.de

 

Verantwortlich:
Dr. Horst Seferens | Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
16515 Oranienburg | Heinrich-Grüber-Platz | T +49 3301 810920
seferens(at)stiftung-bg.de | www.stiftung-sbg.de


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