Veranstaltungen

Eine ganz besondere Veranstaltung findet am 11. Juni im Belower Wald statt: französische Angehörige von Häftlingen, die 1945 auf den Todesmarsch gezwungen wurden, stellen Bücher vor, in denen sie die Lebensgeschichte ihres Verwandten für die Nachwelt festhalten, sich aber auch mit der Bedeutung der Geschichte für sie selbst und den Spuren in der Gegenwart beschäftigen.

Emmanuelle Cassan hat erst 2018 erfahren, wo ihr Großvater begraben ist, nämlich auf dem Friedhof in Grabow. Er hatte den Todesmarsch zwar überlebt, verstarb aber kurz nach der Befreiung an den Folgen der schrecklichen Strapazen. Ihr Buch „Sous les orms de Grabow“ erschien in Frankreich 2019, nun gelang es mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes, das Buch auch auf Deutsch herauszubringen. Sie beschreibt darin nicht nur das Schicksal ihres Großvaters, sondern auch die langjährige, letztendlich erfolgreiche Suche nach seinem Grab.

Valerie und Michel Claverie unternahmen 2015 eine Gedenkreise auf den Spuren von Michels Vater, eines Todesmarsch-Überlebenden. Über diese Reise veröffentlichten sie ein zweisprachiges, künstlerisch gestaltetes Buch, es trägt den Titel „traces“ - „Spuren“. Sie zitieren aus den Berichten ihres Angehörigen und auch mancher seiner Kameraden und folgen den Spuren des Todesmarsches in der gegenwärtigen Landschaft.

Unsere französischen Gäste werden ihre Bücher vorstellen und uns auch berichten, wie sie auf die Idee kamen, sie zu schreiben. Im Anschluss daran können wir miteinander ins Gespräch kommen, über Erinnerung in den Familien und über Gedenkkultur in Deutschland und in Frankreich. Für Übersetzung ist gesorgt. Die Gedenkstätte freut sich über viele interessierte Besucherinnen und Besucher zu dieser ganz besonderen Veranstaltung am Sonntag, 11.6., um 14.00 Uhr im Belower Wald. Etwaige Nachfragen beantworten wir gern.