Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
Anita Lawrenz Tirado: Ein Leben im 20. Jahrhundert zwischen den Kulturen und politischen Umwälzungen
27. November 2024 – 18:00 bis 19:30 Uhr
Das vorgestellte Projekt untersucht das außergewöhnliche Leben von Anita Lawrenz Tirado, einer Mexikanerin deutscher Abstammung, deren Erfahrungen die historischen und politischen Kräfte des frühen 20. Jahrhunderts in besonderer Weise widerspiegeln. Als älteste Tochter ihrer Familie durchlebte Anita die Einwanderung nach Deutschland, die Erziehung unter dem Nazi-Regime, den militärischen Hilfsdienst in der Luftwaffe und später die sowjetische Gefangenschaft und die Verbannung in dem abgelegenen Dorf Cherlak in Sibirien.
Anhand von einzigartigem Archivmaterial und persönlichen Briefen, die von ihrer Nichte Gabriela Cortes aufbewahrt werden, untersucht dieser Vortrag Schlüsselepisoden in Tirados Leben: ihr Überleben in kultureller und politischer Isolation, ihre Anpassung an das Leben im sowjetischen Lagersystem und ihre letztendliche Rückkehr nach Mexiko. Ihre Geschichte bietet nicht nur Einblicke in die persönlichen Auswirkungen politischer Unterdrückung, sondern kann auch als beachtliche Quelle für Ausstellungs- oder Theaterprojekte und Bildungsprogramme dienen, die die transnationalen Dimensionen der Geschichte des 20. Jahrhunderts stärker beleuchten wollen.
Das Projekt der Gedenkstätte Sachsenhausen wurde und wird gefördert durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und das Nordost-Institut (Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa– IKGN e. V.) in Lüneburg.
Vera Yarilina ist Forscherin, Museumskuratorin und Pädagogin. Sie ist Kuratorin von Bildungsprojekten von Memorial Zukunft und der Ausstellung "Gehen oder Bleiben".
Teilnahme ohne Anmeldung unter: https://us06web.zoom.us/j/84277801191?pwd=KFD9bAD2UzdYGpbTgUNxS8kDEs7bAA.1
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